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Das Vorschiff der Titanic

Einleitung

Das Backdeck oder englisch Forecastledeck, ist wohl mit eines der bekanntesten Areale der Titanic. Selbst Personen die sich nicht mit der Titanic beschäftigen können diesen Beriech den Olympic-Klasse Schiffen zuordnen. Dieser Artikel stellt das Forecastledeck und die auf ihm verbauten Komponenten vor. Aufgrund der Komplexität mancher Komponenten kann in diesem Übersichtsartikel nur grob auf die einzelnen Funktionen eingegangen werden.

Übersicht

Legende

1 – Decksbeplankung
2 – Reling
3 – Trotman´s „Stream“-Anker
4 – Oberlicht in der Kombüse der Crew
5 – Vormast
6 – Dampfwinden
7 – Ladeluke 1
8 – Wellenbrecher
9 – Poller
10 – Spill (Capstan)
11 – Seilführungen (Roller Fairleads)
12 – Ankerwinde (Windlass)
13 – Ankerkette
14 – Kompressor
15 – Center-Anker
16 – Anker-Kran
17 – Hydrant
18 – Wasserrinne
19 – Handwinde
20 – Duct Vent
21 – Vent

Die Decksbeplankung

Die Hauptbeplankung des Forecastledecks bestand aus 5 x 3 Zoll starken Pitch Pine, einem schweren und kernholzreichen Kiefernholz, die Randbeplankung des Decks in Richtung Schiffswand, der Unterbau für schwere Geräte und die Umrandung der Aufbauten wurde aus Teak in verschiedenen Stärken gefertigt.
Die unter den Ankerwinden und -ketten gelegenen Teakholzplanken waren aufgrund ihrer Anforderung 10 x 4 Zoll stark, wobei die beiden äußeren, direkt an den Winden gelegenen eine Breite von 15 Zoll aufwiesen. Diese wurden dann zu den Seiten hin auf die Stärke von 3 Zoll abgeflacht um einen sauberen Übergang zur Hauptbeplankung herzustellen.
Zusätzlich zur äußeren Randbeplankung wurde eine weitere Teakleiste eingebracht. Diese diente dazu die Hauptbeplankung in einer Art Treppenform aufzunehmen, (im englischen als „nibbing“ bezeichnet). Dazu wurden die ankommenden Pitch Pine Planken abgeschrägt und eingepasst.

Die Reling

Das Forecastledeck der Titanic war umgeben von einer Reling welche aus fünf „Bars“ bestand. An jeweils 6 Stellen konnten Teile der Reling heraus genommen werden. An der Querseite des wurde die Reling durch zwei Gatter getrennt welche hinab in Welldeck führten.

Der Trotman´s „Stream“-Anker

Der Trotman´s „Stream“-Anker ist einer von zwei Ersatzankern an Bord der Olympic-Class Schwestern. Die Verwendung scheint jedoch zur Zeit der Titanic anachronistisch geworden zu sein und die Anwesenheit an Bord rein auf Vorschriften der Board of Trade zu beruhen. Über die Verwendung dieser Anker scheint es keinerlei Aufzeichnungen zu geben. Der Stream-Anker ist etwas kleiner als die beiden Bug-Anker und größer als der Kedge-Anker am Poop-Deck des Schiffes. Beide Anker wurden später an Bord der Olympic entfernt. Der Stream-Anker hatte ein Gewicht von ca. einer Tonne.

Oberlicht in der Kombüse der Crew und Vormast

Die Oberlichter, engl. Skylights, befanden sich oberhalb der der Kombüse der Crew. Die vier Oberlichter waren einzeln zu öffnen. Der Vormast trug den Derrick, einen Ladekran mit dem die Ladeluken zwei und drei bedient werden konnten, das Krähennest, eine Mastlampe und diente als zweite Aufhängung für die Antennen des Marconi Funkgerätes. Um das Krähennest besetzen zu können kletterte man im Mast vom C-Deck aus herauf.

Die Dampfwinden

Auf dem Forecastledeck der Titanic kamen drei Dampfwinden zum Einsatz welche auf einem Zementfundament montiert waren und von Harland & Wolff selbst konstruiert wurden. Genutzt wurden sie für Verladezwecke an den Ladeluken eins, zwei und drei sowie zum heben und senken des Derricks. Angetrieben wurden die drei Dampfwinden über eine Dampfleitung welche sich unterhalb der Y-förmigen Abdeckung mittig auf dem Deck befindet. Durch Handräder vor den Winden konnte jede einzeln gesteuert werden.

Ladeluke 1 und Wellenbrecher

Speziell an der ersten Ladeluke war, das diese Wasserdicht ausgelegt war.. Ihr Deckel war, im Gegensatz zu den Abdeckungen welche mit Canvas bedeckt wurden, aus Stahl gefertigt. Die runden Oberlichter konnten nicht geöffnet werden und dienten dem Lichteinlass, die beiden Klappen auf dem Deckel der Belüftung des darunter liegenden Areals.
Der Wellenbrecher leitete Wasser welches sich auf dem Deck befand zu den seitlichen Wasserinnen ab. Er hatte eine Neigung von ca. fünf Grad nach vorne und wurde durch jeweils sieben Stützen gehalten. Ein Hinweisschild welches den Aufenthalt von Passagieren hinter dem Wellenbrecher untersagte war ebenfalls montiert.

Seilführungen, Poller und Spill

Dieses Deckequipment diente hauptsächlich dem Anlegen des Schiffes. Die Köpfe der Seilführungen waren in ihrer Horizontalachse drehbar um die Taue zu schonen. Die Spills, im englischen Capstans, wurden von Maschinen auf dem C-Deck angetrieben, welche über die Handräder im vorderen Bereich der ersten Ladeluke gesteuert wurden und dienten dem einholen der Taue.
Die Poller wurden zu diversen Zwecken verwendet, so fanden diese auch Anwendung beim Beladen.

Die Ankerwinden

Die Ankerwinden wurden wie auch die Spills von Maschinen angetrieben die sich auf dem C-Deck befanden. Zusätzlich verfügten sie über eine Kupplung welche den „freien Fall“ des Ankers zuließ. Zur Kontrolle des freien Falls wurden Bremsen eingesetzt, dessen Steuerung sich ebenfalls im vorderen Bereich der ersten Ladeluke befand. Ebenfalls zum Ankersystem gehörten die Kette, die Kompressoren und die Klüsen.

Der Center-Anker

Wie auch die beiden Trotman´s Anker war der Center-Anker ein Ersatzanker der nur auf Regularien der Board of Trade beruhte. Der Center-Anker war zudem mit einem Gewicht von 15.625t auch der größte Anker an Board der Titanic. Sein Handling wurde mit Hilfe des vorderen Ankerkranes und einer Handwinde welche sich auf dem C-Deck befand durchgeführt.

Zusätzliches Equipment

Zusätzlich zu dem bereits vorgestellten Equipment befanden sich noch zwei Hydranten, zwei Telefonanschlüsse, eine Handwinde,zwei Abdeckungen über dem Maschinenraum des C-Decks wobei eine als Luke ausgelegt war und zwei Abluftschächte auf dem Forecastledeck der Titanic.

Zusammenfassung

In diesem Artikel wurden die verschiedenen Elemente des Backdeck/Forecastledeck vorgestellt und einige Elemente genauer beschrieben. Detailliertere Beschreibung einzelener Elemte können in Folgeartikeln erfolgen.

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